Werte Meilitzer, liebe Trauergemeinde, werte Ahnungslose,
wir haben heute die traurige Pflicht Euch mitzuteilen, dass die Aussenstelle des Lehrlingswohnheimes, die Quelle unserer Lebensfreude, das kulturelle Zentrum aller Lehrjahre, der Sinn des Lebens nicht mehr existiert.
Da wo das kleine Bier noch 50 Pfennige kostete, das Schnitzel von Theo jede Wohnheimkost in den Schatten stellte, dort wo Pläne für das Leben geschmiedet worden und diese anschliessend gleich wieder versoffen wurden, da wo einem Ruhm und Ehre nichts bedeuteten, weil sie einen dort niemals gefunden hätten, da wo das karge Lehrlingsgeld sich auf wundersame Weise zuerst verflüssigte und anschliessend verflüchtigte, da wo die Gesetzte der Schwerkraft an jedem Abend auf dem langen, dunklen Heimweg immer wieder ihre Gültigkeit bewiesen, dort wo das Leben zwar keinen Sinn hatte, aber man doch irgendwie besonders lange darüber nachdachte,..... steht heute nichts mehr.
Nach langer schwerer Krankheit fiel sie einem feigen Bagger zum Opfer:
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